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Übertraining: dekompensiertes Stress-System
15-07-20061230Views1Comment

Übertraining: dekompensiertes Stress-System

Ich möchte heute auf Kjells Kommentar Bezug nehmen. Als ich von seinen gravierenden Beschwerden erfuhr, hat mich das sehr betroffen gemacht, wenngleich nicht wirklich überrascht.

Regeneration, man spricht so viel darüber, als wollte man sich durch Sprechen das Tun ersparen! Diese Logik geht nicht auf, leider, zahllose Beispiele belegen das. Aus Diskretion nenne ich keine Namen!

Seitdem wir mit Biestmilch versuchen, im Triathlon Fuß zu fassen, je mehr Athleten ich persönlich kennenlerne, desto deutlicher wird für mich das große Manko unzähliger Athleten, vor allem auch Altersklassen-Athleten, die Regeneration. Auch Coaches messen meiner Ansicht nach der Regeneration, obwohl so unsäglich viel darüber gesprochen wird, zu wenig Bedeutung zu, oder verkennen die für Regeneration erforderlichen Zeiträume. Zudem ist Regeneration ein sehr individueller Parameter.

Der Körper ist ein langsam reagierendes Konstrukt, meist reagiert er zeitversetzt, dann wenn man glaubt schon längst über den Berg zu sein, trifft einen der schon längst nicht mehr erwartete »Schlag«. Typisch ist zum Beispiel, dass man im Urlaub krank wird, wenn man sich endlich einmal entspannt, dass Verletzungen lange nach einem Wettkampf auftreten, wenn man sie schon gar nicht mehr damit gerechnet hat. Oft wird deshalb der Zusammenhang zu diesem Ereignis nicht mehr hergestellt und andere Gründe für die Probleme gesucht. Nicht selten passieren totale Zusammenbrüche nach Jahren einer erfolgreichen Sportlerkarriere, von denen sich nur wenige wieder völlig erholen. Manch einer wird zu Aufgabe gezwungen. Die Gründe häufig sind über Jahre vernachlässigte Regeneration, die ein junger Organismus noch toleriert.

In der Literatur wird viel und uneinheitlich daüber diskutiert, wann man von einem Übertrainingssyndrom sprechen sollte. Ich halte diese Debatte für unfruchtbar, denn wenn ein Athlet einfach nicht mehr kann, wenn seine Motivation in den Keller sinkt, der Appetit fehlt, der meist ohnehin schon magere Athlet noch mehr an Gewicht verliert, Schlafstörungen bis hin zu Depressionen auftreten, dann, so meine ich, ist es in jedem Fall zulässig von einem Übertrainingsyndrom zu sprechen, auch wenn die Laborparameter unauffällig bleiben.
Die Diagnose sollte schon zum Schutz des Athleten gestellt werden, damit er ruhigen Gewissens eine Trainingspause einlegt, denn viele Sportler plagt ja ein unsäglich schlechtes Gewissen, wenn sie sozusagen nichts tun. Jedes Übertraining birgt nämlich die Gefahr in sich, sich zu einem Burn-Out oder chronischen Müdigkeits-Syndrom zu entwickeln. Und dann, ich kenne durch Biestmilch eine Reihe junger Athleten, die Monate gebraucht haben, um sich einigermaßen zu erholen. Manche davon sind schon mit knapp über 30 Jahren arbeitsunfähig und leiden unter Erschöpfungszuständen, die für uns Normalsterbliche gar nicht vorstellbar sind. Schon der Weg zur Wohnungstür führt für so jemanden zur völligen Erschöpfung.

Ich möchte an dieser Stelle einen Appell an alle richten, die sich keine Pause gönnen, und wenn ich von Pause spreche, dann bedeutet das, einige Wochen etwas ganz anderes zu tun, dazu gehört es auch, vielleicht einmal eine andere Sportart auszuprobieren. Es bedeutet hingegen nicht zu faulenzen und dabei vor lauter Unruhe zu zerplatzen. Der Kopf und der Körper brauchen Abwechlung und Spass, neue Reize, um sich zu erholen.

Zum Schluss ein Zitat von Chris McCormack, von dem man sehr viel lernen kann. Er richtet diesen Appell nach dem Wettkampf in Roth in diesem Jahr an Lothar Leder: »You need to fucking rest, man, serious!«

An Biestmilch denken! Sie hilft zu regenerieren, Übertraining vorzubeugen, denn bei einem Übertrainings-Syndrom läuft das Stress-System aus dem Ruder. Chris McCormack, Macca, http://chrismccormack.com/ sieht Biestmilch wie Essen.
Und Essen tut man schließlich auch jeden Tag.

Susann

Susann

Susann is the biest prototype and head of the team. She is Austrian, has studied medicine, meaning she is a medical doctor and the Biesters' alpha wolf. Susann continuously produces new ideas, is strong in making concepts and is practically always ON FIRE. Without her BIESTMILCH wouldn't be where and what it is today, and anyway - not possible.

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